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Weltuntergang und der Kalender der Maya
Referent: Jochen Engelmann
Mit einem Glas Sekt stießen die Besucher des Vortrags in der Sternwarte Rodewisch am Freitag darauf an, dass es die Welt immer noch gibt.
Von Heike Mann (Freie Presse)
Rodewisch - Um Mathematik, Physik und halb verfallene Gebäude werde es in seinem Vortrag gehen, kündigte Jochen Engelmann gleich zu Beginn an. "Ich hoffe, Sie wissen, worauf Sie sich eingelassen haben", sagte er den 65 Besuchern. Sensationslüsternheit bediente er mit seinem Vortrag nicht. Vielmehr lieferte er sachliche Informationen rund um die angebliche Prophezeiung des Weltuntergangs im Maya-Kalender.
Er ging dabei auf die Bedeutung von Kalendarien ein. "Sie sind Mittel der Macht und der Politik, aber auch der Religion", führte er aus. Als Beispiel dafür steht die Kalenderreform durch Papst Gregor 1582. Seine Festlegung, dass in 400 Jahren drei Schalttage wegzufallen haben, hat heute noch Gültigkeit. Die Maya glaubten in ihrer Zeitrechnung daran, dass die eine Welt endete und eine neue begann. Auf dem sogenannten Sonnenstein sind die vier Welten abgebildet.
"Heute leben wir in der fünften Welt, ein Zeitalter endet zwar, aber es gibt keinen Weltuntergang, weil diese, die fünfte, Welt perfekt ist", erklärte Jochen Engelmann. Ungläubiges Raunen gab es im Publikum bei seiner Mitteilung, dass laut der Aufzeichnungen der Maya es zwei Daten für den Beginn ihrer Zeitrechnung gibt: den 11. oder 13. August 3114 vor unserer Zeitrechnung. Lege man zu Grunde, dass eine Ära nach 13 Baktun endet, also nach 5125 Jahren, dann könnte das imaginäre Datum auch der 23. Dezember 2012 und nicht der 21. Dezember 2012 sein.
Engelmann ging in seinem Vortrag auch auf die Geschichte der Maya und ihre Heimat auf der Halbinsel Yucatan ein. Maya heißt Maismenschen, die Landwirtschaft spielte für sie eine große Rolle und somit auch die Einteilung des Jahres mithilfe eines Kalenders. Der orientierte sich an der Sonne. Aber die Maya hatten noch einen zweiten, einen Ritualkalender, der war nach der Venus ausgerichtet, die für das Volk als Kriegsgöttin große Bedeutung hatte.
"Ich fand den Vortrag sehr gut gemacht", meinte Lothar Rentsch aus Falkenstein. Er fiel unter den Besuchern auf, weil er ein T-Shirt mit der Aufschrift "2012 Profecia Maya" trug. Das hat sich der Falkensteiner von einer Rundreise mit seiner Frau durch Mexiko mitgebracht. "Wir haben viel von den Kultstätten gesehen, die auch in dem Vortrag eine Rolle spielten.
Die Kultur ist faszinierend. Bewundernswert ist, was die Menschen damals schon alles wussten, wovon wir lernen könnten, wenn wir es nur wollten." Ein neuer Vortrag im Planetarium beschäftigt sich ab 9. Januar mit dem Wasser, woher es kommt, wo es im Weltraum zu finden ist, welche Bedeutung es hat.
Bild zur Meldung: Der Falkensteiner Lothar Rentsch (rechts) gehörte zu den Besuchern des Vortrags, den Jochen Engelmann am Freitagabend in der Rodewischer Sternwarte hielt. Passend zum Thema ging es um die angebliche Prophezeiung des Weltuntergangs im Maya-Kalender, a